IodeOS
MerkmaleKernbestandteil von iodéOS ist der sogenannte iodé blocker. Er analysiert und visualisiert in Echtzeit die Netzwerkverbindungen installierter Apps, klassifiziert Zieladressen (z. B. Tracker, Werbung, Malware) und kann diese auf Wunsch blockieren. Die Blockierung erfolgt lokal auf dem Gerät; als technisches Prinzip wird ein Man-in-the-Middle-Ansatz beschrieben. Ergänzend stehen kuratierte Filterlisten und Schutzkategorien (u. a. „Erwachsenen-Inhalte“ und „Soziale Netzwerke“) zur Verfügung. iodé[1] Zur Grundausstattung gehören datenschutzfreundliche Apps wie Aurora Store (alternativer Zugang zum Play-Store-Angebot), F-Droid (Open-Source-App-Katalog), ein auf Firefox basierender iodé-Browser mit deaktivierter Telemetrie, der E-Mail-Client Thunderbird, die Open-Source-Kamera Aperture sowie weitere Anwendungen (z. B. Notizen, SMS-Client, Wetter). Vorinstallierte Apps lassen sich deinstallieren. microG ist als Ersatz für die Google-Play-Dienste integriert.[1] EntwicklungiodéOS wird auf Basis von LineageOS entwickelt. Im November 2022 kündigte iodé an, mit Version 3.3 den Wechsel auf ein vollständig quelloffenes Entwicklungsmodell zu vollziehen. Seitdem werden Quelltexte in einer selbst gehosteten GitLab-Instanz sowie teils auf GitHub bereitgestellt.[1] Am 23. Januar 2025 stellte iodé iodéOS 6 vor (Android 15/LineageOS 22) und begann im Jahresverlauf, die neue Hauptversion für weitere Gerätereihen – darunter ausgewählte Sony-Modelle und Samsungs Galaxy-S10-Serie – bereitzustellen.[1] Unterstützte GeräteOffiziell unterstützt iodéOS eine wachsende Zahl von Smartphones diverser Hersteller. Dazu zählen u. a. Fairphone 3 bis 5, zahlreiche Google-Pixel-Modelle (Pixel 3 bis Pixel 9-Reihe), ausgewählte Geräte von Motorola, OnePlus, Samsung, Sony, Shift und andere. Für nicht gelistete Modelle bietet das Projekt zusätzlich ein GSI-Abbild an.[1] Installation und AktualisierungDie Installation kann über einen grafischen Installer für Windows und Linux erfolgen; unterstützte Geräte erhalten OTA-Updates über den integrierten Updater.[1] Lizenzierung und QuelloffenheitSeit der Öffnung des Codes (2022) veröffentlicht iodé Bestandteile von iodéOS als Open Source; die Codebasis verteilt sich auf mehrere Repositories und Komponenten, teils mit unterschiedlichen Lizenzen entsprechend der jeweiligen Upstream-Projekte.[1] FinanzierungsmodellDas Betriebssystem ist in der Basisversion kostenfrei. Ergänzend bietet iodé kostenpflichtige Abonnements (iodéOS Premium bzw. Premium Family) mit erweiterten Blocklisten, zusätzlichen Schutzkategorien sowie Geräte-Kontingenten an (Stand: 2025).[1] RezeptionFachmedien bewerteten iodéOS als praxistaugliche Google-freie Android-Variante, die den Einstieg ohne größere Kompatibilitätseinbußen erleichtert. So hob Android Police 2021 die Nutzbarkeit „out of the box“ hervor. Gleichzeitig verwiesen Sicherheitsexperten wie Mike Kuketz 2023 auf Kompromisse, etwa verzögerte Auslieferung einzelner (Sicherheits-)Updates für bestimmte Geräte und das Fehlen verifizierter Boot-Mechanismen auf allen Modellen; insgesamt bescheinigte er iodéOS jedoch eine datenschutzfreundliche Ausrichtung. Android Policekuketz-blog.de[1] EinschränkungenDurch den Verzicht auf Google-Dienste und die Blockade bestimmter Empfänger können einzelne Apps (insbesondere einige Banking-, DRM- oder OEM-Apps) zeitweise oder dauerhaft nur eingeschränkt funktionieren; iodé führt hierzu eine nicht abschließende Liste betroffener Anwendungen.[1] Einzelnachweise |