File
file ist ein Unix-Programm zum Auslesen des Unix-Dateityps, des Dateiformats oder des MIME-Typs einer Datei sowie anderer Informationen über selbige. Dabei kann file lediglich jene Dateiformate und MIME-Typen korrekt ausgeben, die dem zugrundeliegenden Betriebssystem bekannt sind.[3] GeschichteDie erste Version von file datiert zurück bis 1973, Unix Research Version 4. System V beinhaltete schon eine wesentlich verbesserte Version von file, seit dieser Version wurden die Informationen über die Dateitypen nicht mehr direkt in die Programmdatei kompiliert, sondern von einer externen Textdatei (mime magic file) zur Laufzeit eingelesen. Die heutzutage verbreiteten Unix-Derivate, das heißt vor allem BSD und Linux, verwenden eine freie Open-Source-Implementierung, die von Ian Darwin neu geschrieben wurde. Diese Implementierung wurde 1989 von Geoff Collyer weiterentwickelt und erhielt seitdem verschiedenste Verbesserungen, unter anderem von berühmten Open-Source-Hackern wie Guy Harris, Chris Lowth und Eric Fischer. Der aktuelle Betreuer ist Christos Zoulas. SpezifikationDie Single UNIX Specification (SUS) sieht vor, dass eine Implementierung des Programms file eine fest definierte Reihe von Tests mit der auf der Kommandozeile angegebenen Datei durchführen muss, um damit ihren Typ festzustellen:
In zeitgemäßen Implementierungen von file werden in den Tests, in denen Teile der Datei eingelesen werden, Vergleiche mit einer Textdatenbank angestellt, die magische Zahlen enthält. Damit unterscheidet sich file von wesentlich primitiveren Dateityperkennungen, z. B. anhand Dateiendungen oder MIME-Typ-Angaben. In den meisten Implementierungen benutzt file eine Datenbank, mit der es die ersten Bytes einer Datei abgleicht. Diese Datenbank wird üblicherweise in einer sogenannten magic-Datei (engl., Magisch) gespeichert, welche typischerweise im Dateisystem unter Benutzungfile lässt sich, wie die meisten Unix-Kommandos, quasi intuitiv benutzen. Ein Aufruf läuft nach dem Schema file [Optionen] Datei Eine der Single UNIX Specification konforme Implementierung von file muss mindestens die folgenden Argumente verarbeiten können:
BeispieleDie folgenden Beispiele zeigen die typischen Ausgaben von file, wenn man das Programm mit diversen Dateitypen aufruft. Die fiktiven Dateinamen sollen dabei dem eigenen Dateityp entsprechen. Das Rautezeichen # soll andeuten, dass diese Zeile in einer Shell eingegeben werden muss. # file file.c file.c: C program text # file program program: ELF 32-bit LSB executable, Intel 80386, version 1 (SYSV), dynamically linked (uses shared libs), stripped # file /dev/wd0a /dev/wd0a: block special (0/0) # file -s /dev/hda1 /dev/hda1: Linux/i386 ext2 filesystem # file -s /dev/hda5 /dev/hda5: Linux/i386 swap file # file compressed.gz compressed.gz: gzip compressed data, deflated, original filename, `compressed', last modified: Thu Jan 26 14:08:23 2006, os: Unix # file data.ppm data.ppm: Netpbm PPM "rawbits" image data Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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