Im Jahr 1876 habilitierte er sich an der Universität Halle für das Fach Nervenkrankheiten und Neurologie, wobei er als letzter hallischer Mediziner seine HabilitationsschriftDe traumaticis nervi sympathici cervicalis laesionibus in lateinischer Sprache verfasste.
Adolph Seeligmüller leitete an der Universität Halle in der Zeit von 1876 bis 1904 die Poliklinik für Nervenkrankheiten und wurde 1882 zum besoldeten außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 1904 legte er die Leitung der Poliklinik für Nervenkrankheiten nieder und eröffnete in Halle eine Privat-Nervenklinik. Nachdem er Ende 1907 seinen Verzicht auf jegliche weitere akademische Tätigkeiten erklärte, wurde er 1908 von den Lehrverpflichtungen entbunden.
Adolph Seeligmüller forschte zur spinalen Kinderlähmung, dem Kopfschmerz und verfasste Lehrbücher über die Erkrankungen der Nerven, sowie des Rückenmarks und des Gehirns.
De tumoribus cavi mediastini solidis praecipue carcinomatosis. Dissertatio Inauguralis Medica, Halis Saxonum 1861 (Digitalisat)
De traumaticis nervi sympathici cervicalis laesionibus. Halis Saxonum 1876 (Digitalisat)
Lehrbuch der Krankheiten der peripheren Nerven und des Sympathicus. Für Aerzte und Studirende. Wreden, Braunschweig 1882 (Digitalisat)
Lehrbuch der Krankheiten des Rückenmarks und Gehirns sowie der allgemeinen Neurosen. Für Aerzte und Studirende. I. Abtheilung, Wreden, Braunschweig 1886 (Digitalisat)
Lehrbuch der Krankheiten des Rückenmarks und Gehirns sowie der allgemeinen Neurosen. Für Aerzte und Studirende. II. Abtheilung, Wreden, Braunschweig 1887 (Digitalisat)
Band 2 (1880) (Digitalisat), S. 415–417: Brachialneuralgie
Band 3 (1880) (Digitalisat), S. 341–342: Coccygodynie; S. 459–466: Contractur; S. 537: Cruralneuralgie
Band 4 (1880) (Digitalisat), S. 631–634: Entbindungslähmung
Band 5 (1881) (Digitalisat), S. 123–124: Essentielle Lähmung
Band 6 (1881) (Digitalisat), S. 25–27: Gesichtsatrophie; S. 243–246: Halsmuskelkrampf; S. 246–247: Halsmuskellähmung; S. 248–250: Halssympathicus
Band 7 (1881) (Digitalisat), S. 194–195: Intercostalneuralgie; S. 300–303: Ischias; S. 375–386: Kinderlähmung; S. 540–541: Kopfdruck; S. 541–543: Kopfschmerz
Band 8 (1881) (Digitalisat), S. 320–321: Lumbago, Lumbalneuralgie; S. 640: Mastodynie
Band 13 (1883) (Digitalisat), S. 79: Statische Krämpfe; S. 256–257: Sympathicusneurosen
Band 15 (1883) (Digitalisat), S. 94–95: Zungenkrampf; S. 95–96: Zungenlähmung; S. 96: Zwerchfelllähmung
Literatur
Alma Kreuter: Seeligmüller, Otto Ludwig Adolph. In: Deutschsprachige Neurologen und Psychiater. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon von den Vorläufern bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Saur, München 1996, Bd. 2, S. 1339–1341 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Mit einer historischen Einleitung. Berlin und Wien 1901, S. 1571–1572 (Digitalisat)
↑Carl Hermann Knoblauch, Karl von Fritsch (Hrsg.): Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 31. Heft. In Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1895, S.209 (biodiversitylibrary.org).